Schlafmedizin


Schlafstörungen und Schnarchen

Wie viele Menschen und deren Schlafpartner von diesem Problem wirklich betroffen sind, kann man trotz zahlreicher Umfragen und Erhebungen nur vermuten.

Wir Ärzte unterscheiden dabei den sogenannten "Gewohnheitsschnarcher" oder habituellen Schnarcher von dem Apnoiker, dem Schlafgestörten, der durch nächtliche Atempausen mit entsprechendem Sauerstoffmangel ein deutlich höheres Gesundheitsrisiko trägt als der Durchschnittsschnarcher.

Dabei sind als wesentliche Gefährdungen die Entwicklung von Bluthochdruck und Lungenerkrankungen zu nennen. Das bringt auch ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Herzinfarkten und Schlaganfällen mit sich, was durch die ständige nächtliche Ausschüttung von Stresshormonen erklärt wird, mit der sich der Körper gegen den drohenden Erstickungstod wehren muss.

Dass damit auch Tagesmüdigkeit mit entsprechender Unfallgefährdung und deutlicher allgemeiner Leistungsverlust verbunden sein kann, leuchtet vor diesem Hintergrund nur allzu leicht ein.

Die Behandlung solcher Schlafstörungen ist schwierig und erfordert individuelle diagnostische und therapeutische Konzepte.

Der Schlafapnoiker muss behandelt werden, der Gewohnheitsschnarcher sollte behandelt werden!

Welche Untersuchungs- und Behandlungsverfahren hierfür zur Verfügung stehen, wird Ihnen Ihr Arzt gern erläutern.


Schlaflabor

Nach Auswertung einer sogenannten Screeninguntersuchung, bei der der Schnarcher ein kleines Aufzeichnungsgerät mit nach Hause bekommt, fällt die Entscheidung, ob eine Zusatzuntersuchung in einem Schlaflabor durchgeführt werden muss.

Dort werden dann von Spezialisten Zusatzuntersuchungen vorgenommen, die Aufschluss darüber geben, wie behandlungsbedürftig die Schlafstörung tatsächlich ist. Die damit verbundenen Kosten unterliegen dabei der Leistungspflicht der Krankenversicherungen.


Gaumensegelstraffung

Unterschiedliche Methoden stehen dem Arzt zur Erzielung einer Gaumensegelstraffung zur Verfügung. Dabei soll durch eine funktionelle Veränderung der Gaumensegelfunktion der Atemluft eine widerstandfreiere Durchströmung des Rachenbereiches ermöglicht werden. Dabei kommen laserchirurgische Verfahren und konventionelle Operationsmethoden zum Einsatz.

Beide Methoden sind für die Patienten recht schmerzhaft und werden, wenn möglich, vermieden. Eine neuere Methode stellt die Gaumensegelstraffung mittels Radiofrequenzmethode dar, bei der in örtlicher Betäubung und zumeist ambulant eine unter der Schleimhaut gelegene Straffung durch die kontrollierte Induktion von Narbenbildungen erreicht wird. Das Verfahren ist wenig belastend und weitgehend risikoarm.


Nasenscheidewand- und Nasenmuscheloperation

Eine Schiefstellung der Nasenscheidewand und/oder Vergrößerung der Nasenschwellkörper (Nasenmuscheln) ist als relevantes Atemhindernis häufig korrekturbedürftig und wird in einem für den Patienten wenig belastenden Verfahren mikrochirurgisch angegangen.


Anti-Schnarchgeräte, Anti-Schnarchschienen

Individuell angepasste Schienen aus gut verträglichen Materialien sorgen für einen kontrollierten Vorschub des Unterkiefers während der Nacht und verhindern damit ein Zurückfallen der Zunge in Rückenlage. Die Akzeptanz solcher Schienen ist jedoch nicht immer gegeben.


Zungengrundverkleinerung

Insbesondere die "Rückenlagen-Schnarcher" haben oft einen zu kräftig ausgebildeten Zungengrund, das ist der hintere Anteil der Zunge, der auch lymphatisches Gewebe enthält und im Schlaf bei Rückenlage gern gegen die Rachen-Hinterwand sinkt, wobei es dann zur Einengung der Atemluftpassage kommt. Mit der Radiofrequenz-Chirurgie können diese Gewebestrukturen schmerzarm behandelt werden, welches zusammen mit begleitenden Therapiemaßnahmen häufig zu einer eindrucksvollen Besserung der Beschwerden führt.


CPAP-Masken

Für viele Apnoiker ist die Anpassung einer nächtlich zu tragenden Belüftungsmaske die einzige Möglichkeit, schwerwiegende gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden!

Dabei muss zuvor stets geklärt werden, ob die Nasenbelüftung für eine moderate Druckeinstellung der Maske ausreicht. Möglicherweise muss sonst zuvor eine Korrektur der inneren Nasenstrukturen erfolgen.

Die Maske sorgt nachts durch Erzeugung eines ständigen positiven Luftdruckes im anatomisch relevanten Atemwegsbereich für die Vermeidung des gefürchteten Atemwegskollapses, was wiederum die Atempausen auslösen würde.


Praxis Dr. med. H.-J. Graf

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